Ortsbürgermeister: Thomas Jung
Im Lieserberg 2, 55606 Oberhausen
Die Geschichte
Die Gemarkung
der Ortsgemeinde Oberhausen war schon sehr früh besiedelt. Einige
Grabhügelfunde der sog. "älteren Hunsrück-Eifel-Kultur", z.B. ein
bronzener Wendelhalsring und bronzene Armringe, sind Siedlungsspuren aus dem
Zeitraum von 600 bis 400 vor der Zeitrechnung.
Über die
Oberhauser Gemarkung führten auch zwei wichtige prähistorische Straßen, wobei
die sog. "Salzstraße" das obere Nahegebiet mit dem Rhein verband und
eine Straße von Kirchberg nach Meisenheim als Nord-Südverbindung zwischen
Moselraum und Pfälzer Bergland bestand.
Die frühesten
Erwähnungen des Ortsnamens finden sich in Urkunden aus den Jahren 1342
("Obernhusen"; W. Günther, Cod. dipl III., 448) und 1346. Letztere
Urkunde ist ein Weistum vom Jahr 1346, in welcher der Gerichtsschöffe
"Hermann von Obirnhusen" als Mitglied des Schöffenrates des Gerichts
Hennweiler genannt wird. Oberhausen gehörte damals zur "Vogtei
Heinzenberg", einem mittelalterlichen Gerichts- und Verwaltungsbezirk, der
von den Dörfern Hennweiler, Oberhausen, Guntzelnberg, Rode, Heinzenberg und dem
Eigener Hof gebildet wurde. Dort waren die Herren von Heinzenberg, die im
Kellenbachtal eine Burg bewohnten, als Vögte für die Rechtssprechung und
Steuererhebung verantwortlich. Hennweiler war "Mutterort" in dieser
Großgemarkung. Oberhausen war - wie die anderen Orte - eine sog.
"Tochter-" oder "Ausbausiedlung". Der Vogteibezirk war
zugleich Pfarrbezirk, dessen "Mutterkirche" die Stephanuskirche in
Hennweiler war. Im Spätmittelalter wurde Oberhausen Bestandteil der Herrschaft
Wartenstein und gehörte zum Unteramt Hennweiler. Die Amtsgewalt ging damals von
den Herren von Heinzenberg zunächst an Tilmann vom Stein/Wartenstein über. Da
jener aber ohne männliche Nachkommen starb, kamen im Laufe der Zeit durch
Einheirat einige andere Familien des Niederadels zu Besitz und Rechten auf
Wartenstein, wobei diese Familien eine Art Ganerbengemeinschaft bildeten.
Im Verlauf der
ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts gelang es schließlich den Herren von
Schwarzenberg, sich die alleinige Herrschaft im Unteramt Hennweiler zu sichern,
wobei die Lehenshoheit jedoch stets den Grafen und Herzögen von
Pfalz-Zweibrücken als den Rechtsnachfolgern der Grafen von Veldenz verblieb.
Als Ortsherr
führte Johann III. von Schwarzenberg um 1550 in der Pfarrei
Hennweiler/Oberhausen die Reformation ein.
Oberhausen
bildete mit Hennweiler im späten Mittelalter eine Großgemarkung, die in Form der
Markgenossenschaft bewirtschaftet wurde. Erst später erfolgten
Gemarkungsteilungen. Eine Aufteilung der ebenfalls gemeinsamen Waldungen
geschah erst 1769.
Während der
französischen Herrschaft im linksrheinischen Raum (1798-1814) gehörte
Oberhausen zur Mairie Kirn im Arrondissement Simmern. In der anschließenden
preußischen Zeit blieb Oberhausen weiterhin Bestandteil der nun
"Bürgermeisterei Kirn" genannten Gebietskörperschaft. Nachdem Kirn im
Jahr 1857 Stadtrecht und eine eigene Verwaltung erhielt, bildeten die
Landgemeinden die "Landbürgermeisterei Kirn", die vom Kirner
Bürgermeister mit verwaltet wurde. Als diese Personalunion 1896 aufgehoben
wurde, wählten die Vertreter der Landgemeinden ihren eigenen Bürgermeister.
Oberhausen verblieb ununterbrochen im Gemeindeverband "Amt
Kirn-Land", der im Zuge der Verwaltungsreform im Jahre 1969 zur
"Verbandsgemeinde Kirn-Land" umgebildet wurde.
Oberhausen hat
sich in den letzten Jahrzehnten von einem vorwiegend landwirtschaftlich
orientierten Dorf zu einer modernen Wohngemeinde entwickelt. Mit Wasser ist die
Gemeinde seit 1953/54 durch das Gruppenwasserwerk Krebsweiler versorgt. Die
Kanalisation wurde 1956-1963 erbaut und an die Kläranlage Kirn angeschlossen.
Oberhausen hat
auch einige Kulturdenkmäler aufzuweisen. Die evangelische Kirche mit einem
gotischen Chor mit farbiger Ausmalung stammt aus der 2. Hälfte des 15.
Jahrhunderts. Die Kirche wurde 1743 mit einem neuen Schiff versehen und bis
1898 simultan genutzt. Die Grundsteinlegung des katholischen Gotteshauses
erfolgte 1898. Ein anderes bedeutendes Kulturdenkmal auf Oberhauser Gemarkung
ist Schloss Wartenstein.