Ortsbürgermeister: Michael Schmidt
In Ambrach 5, 55619 Hennweiler
Die Geschichte
Die
Großgemarkung (1411 ha) von Hennweiler ist schon seit ältesten Zeiten
besiedelt. Aufgrund archäologischer Forschungen kann dort die Ansässigkeit von
Menschen bis in den Zeitraum von 600 - 400 v. Chr. nachgewiesen werden.
Mit
der römischen Besitznahme des linksrheinischen Raumes im letzten
vorchristlichen Jahrhundert wurde in der Folgezeit das Kulturgut des
keltisch-germanischen Mischvolkes der Treverer von römischem Kulturgut
überlagert und angereichert. Verschiedene Bodenfunde aus keltischer und
römischer Zeit bezeugen in Hennweiler die Besiedlung durch Angehörige dieser
Kulturvölker.
Der
Ortsname geht wahrscheinlich auf den Namen eines fränkischen Siedlers zurück,
der sich "Hagano" oder "Hano" nannte und im Zuge der
fränkischen Landnahme (6./7. Jh.) hier eine Siedlung gründete bzw. einer
bestehenden Siedlung durch Umbenennung seinen Namen gab.
Die
erste urkundliche Erwähnung des Dorfes stammt aus dem Jahr 992, als König Otto
III. unter der Federführung des Mainzer Erzbischofs Willigis das Königsgut
"Hanenwilare" dem kurz zuvor errichteten Stift St. Stephan in Mainz
schenkte.
Es
ist sehr wahrscheinlich, dass unter dem Einfluss dieses Stiftes die Erbauung
der Pfarrkirche als Mutterkirche im Pfarrbezirk Hennweiler erfolgte. Dieser
Bezirk war im Mittelalter mit der Vogtei Hennweiler identisch, die - als ein
Gerichts- und Verwaltungsbezirk - die Orte Hennweiler, Oberhausen,
Guntzelnberg, Rode, Heinzenberg und den Eigener Hof umfasste. Die Siedlungen
Guntzelnberg und Rode - an der Grenze zum Hahnenbacher und Bruschieder Bann -
wurden vermutlich schon vor dem 30jährigen Krieg verlassen und wüst.
Die
Vogtei Hennweiler war als Lehen der Grafen von Veldenz im 13./14. Jahrhundert an
die Herren von
Heinzenberg vergeben.
Dieser
Verwaltungsbezirk bildete ab dem 16. Jahrhundert unter der Bezeichnung
"Amt Hennweiler" zusammen mit dem Bezirk "Amt Hahnenbach"
die Reichsherrschaft Wartenstein mit Verwaltungssitz auf Schloss Wartenstein.
Im
16. Jahrhundert waren die Herren von Schwarzenberg, im 17./18. Jahrhundert die
freiherrliche Familie von Warsberg die Ortsherren von Hennweiler.
Um
die Mitte des 18. Jahrhunderts erfolgte eine beträchtliche Bevölkerungszunahme
und Dorferweiterung. Im Sommer 1781 brannte der Ort zu mehr als zwei Drittel
ab. 1790/92 wurde das Kirchenschiff der Pfarrkirche neu erbaut.
Nach
der französischen Besitzergreifung des linksrheinischen Raumes (1792/94)
erfolgte die französische Verwaltungsreform (1798/1800/1802). Unter
napoleonischer Herrschaft wurden die Bürger staatsrechtlich Franzosen
(1802-1813/14). Hennweiler war Bestandteil der Mairie Kirn im Arrondissement
Simmern, das zum Departement Rhein-Mosel gehörte.
Nach
dem Ende der französischen Herrschaft und einer kurzen Übergangsverwaltung
erfolgte 1817 die Eingliederung in den preußischen Landkreis Kreuznach und die
Umbenennung der Mairie Kirn in Bürgermeisterei Kirn. Seit 1858 bildeten die ihr
angehörenden Landgemeinden eine eigene Landbürgermeisterei, die vom
Bürgermeister der Stadt Kirn in Personalunion mitverwaltet wurde. Im Jahr 1896
wurde diese Personalunion aufgehoben und die Landgemeinden wählten einen
eigenen Bürgermeister.
Am
01.10.1968 wurde die bisherige Bezeichnung der Gebietskörperschaft
"Amt" in Verbandsgemeinde umbenannt. Nach der zuletzt erfolgten
Gebietsreform im Jahr 1969 ist Hennweiler Bestandteil der Verbandsgemeinde
Kirn-Land, die aus 20 Ortsgemeinden besteht.