Ortsbürgermeister: Mathias Vier
Hahnenbachstraße 10, 55606 Hahnenbach
Die Geschichte
Ebenso wie bei dem Dorf Hennweiler (früher:
Hanenwilare) dürfte der Ortsname von Hahnenbach (früher: Hanenbach) auf den
Leitnamen einer fränkischen Adelssippe zurückgehen, der Haganonen. Sie waren ab
dem 7. Jahrhundert als Angehörige eines sog. "Reichsadels" im
rheinhessischen Raum begütert und ansässig. Nachfahren dieser Familiensippe
hatten vermutlich im 7./8. Jahrhundert bei der Erschließung der Waldgebiete
zwischen Mosel und Nahe Land urbar gemacht und Siedlungen gegründet. Viele Ortsnamen
gehen daher auf den Besitzer, Gründer oder Vorsteher einer Siedlung zurück, von
dem der Hof oder das spätere Dorf den Namen erhielt.
Im hohen und späten Mittelalter war Hahnenbach im
Besitz der Herren von Stein
(Steinkallenfels), d.h. die Bewohner des Dorfes
waren den dortigen Burgherren dienst- und abgabenpflichtig.
Nach der Erbauung der Burg Wartenstein durch den
Ritter Tilmann vom Stein (1357) wurde Hahnenbach Bestandteil der Herrschaft und
des späteren Amtes Wartenstein, das vom Unteramt Hennweiler und dem Unteramt
Hahnenbach oder Weiden gebildet wurde. Zum Amt Hahnenbach/Weiden gehörten die
Orte Hahnenbach, Weiden, Herborn sowie ein Teil von Niederhosenbach und
Königsau.
Während das Amt Hennweiler unter
pfalz-zweibrückischer Landeshoheit stand, war im Amt Hahnenbach der Erzbischof
und Kurfürst von Trier oberster Lehensherr. Beide Ämter wurden ab dem 16.
Jahrhundert von einem Amtmann in Personalunion von Wartenstein aus verwaltet.
Nachdem ab ca. 1400 verschiedene Familien aus dem niederen Adel im Amt Wartenstein
Herrschaftsrechte ausgeübt hatten, wurden im 16. Jahrhundert die Herren von
Schwarzenberg und nach deren Aussterben (1583) die Herren von Warsberg die
alleinigen Herren der reichsunmittelbaren Herrschaft Wartenstein, die bis zur
Besitzergreifung des linken Rheinufers durch die Franzosen bestanden hat.
Während der französischen Herrschaft (1798-1814) war
Hahnenbach eine von 12 Landgemeinden, die zusammen mit dem Hauptort Kirn die
"Mairie Kirn" bildeten und zum Arrondissement (Kreis) Simmern gehörten.
Unter preußischer Landesherrschaft und nach kurzzeitiger Zugehörigkeit zum
Kreis Simmern (1815/16) und zum Kreis Oberstein (1816/17) kam die in
"Bürgermeisterei Kirn" umbenannte Gebietskörperschaft "Mairie
Kirn" am 16. April 1817 an den Kreis Kreuznach. Hahnenbach verblieb als
Gemeinde innerhalb dieser Gebietskörperschaft, die nach mehreren Gebiets- und
Verwaltungsreformen (1817/1858/1894/1927/1940/1969/70) die heutige
Verbandsgemeinde Kirner Land bildet.